Heimat- Gefühle
….Die Hunde haben sich hingelegt und die Ruhe macht sich breit unter dem wunderbaren Nachthimmel. Mein Heimatgefühl lebt nach langer Zeit wieder, jetzt wo ich mich zum Besuch meines Ursprungslandes Griechenland für eine Woche entschlossen habe.
Ich höre meinem Vater beim Kaffee trinken zu, wie er vom Nachbar erzählt, der sein Leben lang schüchtern war, danach zum Alkoholiker wurde und jetzt befürchtet , dass er bald diese Welt verlassen wird. Einige Menschen der Generation um die 50 und 60, die im Dorf leben, jene, die durch die Einnahmen ihrer alten Eltern sich nicht mehr finanzieren können, da diese gestorben sind, droht die absolute Armut. Nicht selten besteht die Tatsache, dass der Strom im Winter abgestellt wird. Ein Auto hält vor dem Zaun meines Elternhauses an. Der Beifahrer fragt nach dem Wohnsitz einer Person, dessen Namen der Nachbar trägt, den mein Vater eben noch erwähnt hatte. Meine Mutter eilt zum angehaltenen Auto, um den Fragenden zu Informieren und steht vor der bitteren Tatsache, dass dem Nachbar das Wasser abgestellt wird. Das Auto kommt nämlich vom Amt der Energieversorgung, der Abteilung der Wasserzufuhr. Die Beamten stellten fest, dass die Wasserrechnung seit 5 Jahren nicht bezahlt wurde und kamen, um kurzen Prozess zu machen.
Ich nahm die Szene innerlich auf und bemerke, dass sie mich quälte. Den Nachbar, der Kostas hieß, kannte ich schon als Jugendliche in den paar Jahren wo ich im Ort wohnte. Ich konnte mich niemals an seine Stimme erinnern, nur an seinen schweren Gang, wie er nachts die Straße durchquerte, um vom Kaffee nach Hause zu kehren, oft in Begleitung eines bellenden Hundes. Ich schaute mich im Garten meiner Eltern um, bei denen ich mir eine Woche Auszeit genehmigte.Der Garten ist genau das richtige, um mich von meinem digitalen neurotische Zustand unserer Zeit zu erholen. Im Juni zieht sich die ganze Pflanzenwelt mit ihren besten Farben an. Schmetterlinge, Schwalben, junge Hunde und Katzen zeigen, dass die Erde um einen herum weiter ihre Zyklen schließt und sie wieder öffnet, um wiederum neue zu schließen.
Meine Eltern pflegen zwei Hunde und fünf Landschildkröten, die sich jedes Jahr um ein Weiteres vermehren. Wenn die Hunde zum fressen kommen tauchen dazu auch ein oder zwei der Schildkröten auf und schauen dem Getue zu. Manchmal je nach Jahreszeit folgt Männchen dem Weibchen in einem schnelleren Tempo als sonst, der Stimme der Fortpflanzungskraft horchend. Ab und zu tauchen die südländischen kleinen Salamander-artigen Geschöpfe um die Ecke und sie bestätigen den Frieden und den Lauf der Dinge der Natur. Der Nachbar jedoch mit dem abgestellten Wasser, mitsamt den Zahlen der Statistiken der Wirtschaftskrise in Europa geht in meinem Kopf umher.
60 Prozent der jungen Menschen im Alter von 22 bis 35 sind in Nordgriechenland arbeitslos. 19 Prozent der Männer zwischen 45 und 60 ebenfalls, jene die die Säulen der griechischen Gesellschaft bilden. Das Armutsrisiko steigt zu 30 Prozent! Journalisten bekommen kein Gehalt, es droht einer ganzen Generation das Risiko aus dem Erwerbszyklus zu fallen. 700.000 Autos sind nicht versichert. Ein Knoten will sich in meinem Magen festsetzen, jedoch der freundlich lachende junge Mann mit dem interessanten Tattoo auf seinem rechten Arm, der mir einen kalten Cappuccino bringt, zieht mich in leichtere Sphären, jenseits von Zahlen und Prozente. Die scheinende Sonne auch!
Autorin: Helena Katsiavara
Ich höre meinem Vater beim Kaffee trinken zu, wie er vom Nachbar erzählt, der sein Leben lang schüchtern war, danach zum Alkoholiker wurde und jetzt befürchtet , dass er bald diese Welt verlassen wird. Einige Menschen der Generation um die 50 und 60, die im Dorf leben, jene, die durch die Einnahmen ihrer alten Eltern sich nicht mehr finanzieren können, da diese gestorben sind, droht die absolute Armut. Nicht selten besteht die Tatsache, dass der Strom im Winter abgestellt wird. Ein Auto hält vor dem Zaun meines Elternhauses an. Der Beifahrer fragt nach dem Wohnsitz einer Person, dessen Namen der Nachbar trägt, den mein Vater eben noch erwähnt hatte. Meine Mutter eilt zum angehaltenen Auto, um den Fragenden zu Informieren und steht vor der bitteren Tatsache, dass dem Nachbar das Wasser abgestellt wird. Das Auto kommt nämlich vom Amt der Energieversorgung, der Abteilung der Wasserzufuhr. Die Beamten stellten fest, dass die Wasserrechnung seit 5 Jahren nicht bezahlt wurde und kamen, um kurzen Prozess zu machen.
Ich nahm die Szene innerlich auf und bemerke, dass sie mich quälte. Den Nachbar, der Kostas hieß, kannte ich schon als Jugendliche in den paar Jahren wo ich im Ort wohnte. Ich konnte mich niemals an seine Stimme erinnern, nur an seinen schweren Gang, wie er nachts die Straße durchquerte, um vom Kaffee nach Hause zu kehren, oft in Begleitung eines bellenden Hundes. Ich schaute mich im Garten meiner Eltern um, bei denen ich mir eine Woche Auszeit genehmigte.Der Garten ist genau das richtige, um mich von meinem digitalen neurotische Zustand unserer Zeit zu erholen. Im Juni zieht sich die ganze Pflanzenwelt mit ihren besten Farben an. Schmetterlinge, Schwalben, junge Hunde und Katzen zeigen, dass die Erde um einen herum weiter ihre Zyklen schließt und sie wieder öffnet, um wiederum neue zu schließen.
Meine Eltern pflegen zwei Hunde und fünf Landschildkröten, die sich jedes Jahr um ein Weiteres vermehren. Wenn die Hunde zum fressen kommen tauchen dazu auch ein oder zwei der Schildkröten auf und schauen dem Getue zu. Manchmal je nach Jahreszeit folgt Männchen dem Weibchen in einem schnelleren Tempo als sonst, der Stimme der Fortpflanzungskraft horchend. Ab und zu tauchen die südländischen kleinen Salamander-artigen Geschöpfe um die Ecke und sie bestätigen den Frieden und den Lauf der Dinge der Natur. Der Nachbar jedoch mit dem abgestellten Wasser, mitsamt den Zahlen der Statistiken der Wirtschaftskrise in Europa geht in meinem Kopf umher.
60 Prozent der jungen Menschen im Alter von 22 bis 35 sind in Nordgriechenland arbeitslos. 19 Prozent der Männer zwischen 45 und 60 ebenfalls, jene die die Säulen der griechischen Gesellschaft bilden. Das Armutsrisiko steigt zu 30 Prozent! Journalisten bekommen kein Gehalt, es droht einer ganzen Generation das Risiko aus dem Erwerbszyklus zu fallen. 700.000 Autos sind nicht versichert. Ein Knoten will sich in meinem Magen festsetzen, jedoch der freundlich lachende junge Mann mit dem interessanten Tattoo auf seinem rechten Arm, der mir einen kalten Cappuccino bringt, zieht mich in leichtere Sphären, jenseits von Zahlen und Prozente. Die scheinende Sonne auch!
Autorin: Helena Katsiavara