Sea-Watch 3: Freilassung der Kapitänin unterstreicht Bedeutung der Arbeit von Seenotrettern

amnesty logoAm Dienstagabend wurde Carola Rackete, Kapitänin der Sea-Watch 3, in Italien aus dem Hausarrest entlassen. Rackete war am Samstag, den 29. Juni 2019, mit dem Rettungsschiff und 40 Geflüchteten an Bord unerlaubt in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa gefahren. Mehr als zwei Wochen hatte das Schiff zuvor auf offener See ausharren müssen, weil ihnen kein sicherer Hafen zugewiesen worden war. Carola Rackete wurde festgenommen und stand seit Montagnachmittag in Agrigent vor einem Ermittlungsgericht.

BERLIN, 02.07.2019 – „Amnesty International begrüßt die Entscheidung des Gerichts, den Hausarrest gegen die Kapitänin aufzuheben. Carola Rackete wurde einzig und allein deshalb festgenommen, weil sie Menschen aus Seenot gerettet und in den nächstgelegenen sicheren Hafen gebracht hat. Dazu ist sie durch das Seerecht verpflichtet. Das wird durch die Entscheidung des Gerichts nun bestätigt. Die Entscheidung unterstreicht die Rechtmäßigkeit der Arbeit von Seenotrettern und die Bedeutung des Menschenrechtsschutzes.“

„Amnesty wendet sich ausdrücklich gegen die zunehmende Kriminalisierung von Seenotrettern und anderen Menschen, die sich für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten einsetzen. Nichtstaatliche Organisationen retten Leben, während die EU-Mitgliedstaaten ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen zur Seenotrettung ignorieren. Wohlwissend, dass in Libyen Folter und sexualisierte Gewalt an der Tagesordnung sind, überlassen die EU-Mitgliedsstaaten Menschen in die Hände von libyschen Akteuren“ so Beeko weiter. „Wenn in dieser Situation Politiker über sogenannte ‚Pull Faktoren' schwadronieren, ist ihnen dringendst die Lektüre der Berichte von Folterungen und Misshandlungen in Libyen empfohlen.“

„Die Bereitschaft der Bundesregierung, einen Teil der Geflüchteten von der Sea-Watch 3 aufzunehmen ist wichtig. Zusammen mit den übrigen EU-Mitgliedsstaaten bleibt Deutschland jedoch vor allem gefordert, einen Mechanismus zu schaffen, mit dem schnell und unkompliziert die Erstaufnahme von aus Seenot geretteten Menschen gesichert ist“, so Beeko weiter. „Libyen ist nach internationalem Seerecht kein sicherer Ort. Niemand, der aus Seenot gerettet wurde, darf dorthin verbracht werden.“.

Am Mittwoch wird Amnesty gemeinsam mit anderen Organisationen bei einer Anhörung des italienischen Parlaments Stellung zu den sogenannten Salvini-Dekreten beziehen. Wenn diese in ihrer bestehenden Form durchs Parlament kämen, würden sie die Arbeit von Seenotrettern und Menschenrechtlern weiter kriminalisieren.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Soziales und Leben

Glyphosat: Auflagen in Deutschland


Umweltinstitut LogoMünchen/Berlin, 11. Juni 2024. Am 14. Juni entscheidet der Bundesrat über die künftigen Auflagen für den Einsatz von Glyphosat in Deutschland. Obwohl ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichters ab 2024 bereits gesetzlich verankert war, drohen n...


weiterlesen...

Der perfekte Snack zur EM: Die neue


Kölsche Wiess Wurst von Eckart mit Gaffel Wiess Foto Silke Steinraths Photography honorarfrei IVKöln, 11. Juni 2024 – Neu bei der Fleischerei Eckart: die Kölsche Wiess-Wurst. Sie liegt schon jetzt beim Frühschoppen im Joode Lade neben dem Wiess-Krug und wird auf der Biergartenkarte des neuen Wiessgarten im Maybach angeboten. Auch zur EM ist ...


weiterlesen...

Nacht der Technik 2024: TH Köln öffnet


TH KölnOb Blitz und Donner, die Gefahren eines Dammbruchs oder künstliches Tageslicht – die TH Köln präsentiert am 21. Juni 2024 von 18.00 bis 24.00 Uhr bei der 9. Nacht der Technik auf ihrem Campus Deutz zum wiederholten Mal, wie spannend Wissenschaft s...


weiterlesen...

gamescom latam: Internationale


the heart of gamingBranchengrößen wie Nintendo, Ubisoft, Niantic und Wargaming präsentieren sich mit News zu Neuheiten, Shows und mehr

Die Vorfreude auf die erste Ausgabe der gamescom latam, dem größten Games-Event Lateinamerikas für die Community und Fachbesuchend...


weiterlesen...

14.- 15.06.2024 Ausstellung "Mit Kiemen


kiemen zaehneDie Kölner Haie sind auf dem Eis zuhause. Die Kölner Künstlerin Nina Marxen vom ATELIER „aufgemalt“ hat u.a. diese Unterwasserlebewesen mit Öl auf die Leinwand gebracht. Wir laden Sie daher herzlich zur Ausstellung in der Galerie Smend am 14./15. ...


weiterlesen...

Attentat von Volkhoven - Amoklauf an


stadt Koeln LogoAm Donnerstag, 11. Juni 1964, hat ein 42-jähriger Frührentner an der Volksschule in Köln-Volkhoven ein Attentat verübt. Er tötete acht Kinder und zwei Lehrerinnen, 22 weitere Personen erlitten im Zuge des Amoklaufs schwere Brandverletzungen.

Nicht...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.