"Ich will nicht ewig Opfer sein"

193954-pub-portlet140x191"Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen. Was der NSU-Terror für die Opfer und Angehörigen bedeutet" / Neuer Band in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung ab sofort bestellbar! 

Am 4. November jährt sich zum dritten Mal der Tag, an dem die Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) öffentlich bekannt wurden. Auch nach der Aufdeckung des NSU blieben die Situation und die Wahrnehmung der Opferfamilien weitgehend unbeleuchtet.

In dem Buch „Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen. Was der NSU-Terror für die Opfer und Angehörigen bedeutet“, das gemeinsam vom Verlag Herder und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb verlegt wird und heute Vormittag in Berlin vorgestellt wurde, kommen die Hinterbliebenen zu Wort. Herausgeberin Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die Angehörigen der NSU-Opfer hat ihre Geschichten zusammengetragen.   Die Angehörigen berichten, wie die Taten und die Nicht-Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden ihr Bild von Deutschland verändert haben, wie ihr Leben durch die Mordserie geprägt wurde und wie sie aus der Extremsituation wieder in die Normalität zurückfinden wollen.

Gamze Kubasik, Tochter von Mehmet Kubasik, betont: „Seit ich 22 Jahre alt bin, habe ich nur an meinen Vater und die Umstände seines Todes gedacht. […] Jetzt fange ich langsam an, nicht mehr nur Tochter zu sein. Ich fühle eine Last von meinen Schultern fallen und spüre: Ich habe eine Zukunft. Ich will wieder normal leben. Ich will nicht ewig Opfer sein.“

In ihrem Vorwort zum Buch schreibt Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Es ist wahrlich nicht leicht, über derartige Erlebnisse und die tiefe Verunsicherung zu sprechen, die der Verlust eines nahen Menschen durch grausame Gewalt hinterlässt. Ich erinnere mich sehr gut an die Begegnung mit NSU-Opfern und Angehörigen im Bundeskanzleramt. Die Gespräche mit ihnen haben mich tief bewegt. Umso dankbarer bin ich, dass dieses Buch ihre Erfahrungen nun einer breiten Leserschaft zugänglich macht.“

Barbara John ist seit 2012 Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der Opfer der NSU-Morde. Lange Jahre war sie Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, seit 2007 Vorsitzende des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Sie sagt: „Vergessen und Verdrängen dieser Verbrechen wäre eine zwar unbeabsichtigte, aber nachträgliche Bestätigung der rechtsextremistischen Täter. Sie wollten Leben auslöschen, vergessen machen. Dieses Buch ist deshalb auch eine Schrift gegen das Vergessen.“  

Bibliografische Angaben auf einen Blick:  
Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen.
Was der NSU-Terror für die Opfer und Angehörigen bedeutet Barbara John (Hrsg.)
Erscheinungsort: Bonn
Bestellnummer: 1515
Seiten: 176
Bereitstellungspauschale: 4,50 €
Online bestellbar unter: www.bpb.de/193953

Quelle: www.bpb.de

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