Streit um Brennelemente-Export: Luftnummer im Bundesrat

csm Header Bundesrat1 2f85ecf6baDer Bundesrat befasst sich am Freitag, den 15. Februar erneut mit dem von grenznahen Atomkraftwerken (AKW) ausgehenden Risiko. Zur Abstimmung steht ein Beschlussantrag der Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Saarland, mit dem die Bundesregierung erneut zur Prüfung wirksamer Maßnahmen aufgefordert werden soll. Das Umweltinstitut kritisiert die Verwässerung des ursprünglichen Antrags.
„Die Bundesregierung soll Maßnahmen prüfen, wie das Risiko von unsicheren Atomkraftwerken in unseren Nachbarländern reduziert werden kann“, kommentiert Dr. Philip Bedall, Referent für Energie- und Atompolitik am Umweltinstitut den vorliegenden Beschlussantrag. „Kleines Manko: Die Bundesregierung weigert sich beharrlich, auch nur einen der grenznahen Risikoreaktoren offiziell als unsicher einzustufen. Der Appell bleibt damit eine Luftnummer, so lange nicht konkrete Reaktoren und Maßnahmen benannt werden.“

Auf Ansinnen der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen wird im vorliegenden Antrag jedoch genau darauf verzichtet. Ein in dieser Hinsicht deutlich schärfer formulierter Antrag Baden-Württembergs, der auf die Änderung des Atomgesetzes zielte, wurde bereits im Herbst aufgrund unsicherer Mehrheitsverhältnisse zurückgezogen. „Bereits vor der morgigen Bundesratssitzung betont Ministerpräsident Laschet, es müssten nun unverzüglich alle geeigneten Schritte unternommen werden, um die Risikoreaktoren vom Netz zu bekommen¹ – de facto ist ein wirksamer Antrag im Bundesrat jedoch am Widerstand Nordrhein-Westfalens gescheitert“, so Bedall weiter.

„Der Bundesrat verpasst mit dem neuen Beschlussantrag die Chance, der Bundesregierung einen konkreten Weg zum Exportstopp zu weisen. Mögliche Maßnahmen liegen auf dem Tisch. Der Export von Brennelementen und der Betrieb der deutschen Atomfabriken gefährden die Bevölkerung und stimmen nicht mit dem Ziel des deutschen Atomausstiegs überein."

¹ Vgl. Pressemitteilung der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen "Gemeinsame Bundesratsinitiative für besseren Schutz vor unsicherem Kraftwerk Tihange"

Hintergrund:
Analyse und Bewertung des Umweltinstituts zur Bundesratsabstimmung am 15. Februar 2019
Antrag „Entschließung des Bundesrats zur Reduktion der Risiken unsicherer Kernkraftwerke für die Bevölkerung in grenznahen Regionen“ (Drucksache 512/2/18)

Quelle: www.umweltinstitut.org
F
oto: Ein Lieferstopp für Risikoreaktoren bleibt weiter unsicher (Foto: Jörg Farys/ Umweltinstitut)

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Esports World Cup mit Rekord-Preisgeld


Life Changing Prize Money 1920x1080Das höchste Preisgeld in der Geschichte des E-Sports ist richtungsweisend für das anstehende Turnier im Sommer und unterstreicht ein globales, umfassendes Engagement für die Zukunft des kompetitiven Gamings

 Innovatives Format zur Krönung eines sp...


weiterlesen...

Europäisches Parlament stimmt für


Umweltinstitut LogoMünchen/Straßburg, 24. April. Mit 560 zu 43 Stimmen hat das Europäische Parlament am Mittwoch in Straßburg für den Austritt aus dem Energiecharta-Vertrag (ECT) gestimmt. Das Umweltinstitut München bezeichnet diesen Schritt als einen wichtigen Meil...


weiterlesen...

Atemberaubender Saisonauftakt der NIGHT


Luc Ackermann NOTJ Munchen 2024 3N3A1383 webÜber 9.000 Besucher in der Olympiahalle München erlebten am Samstag ein Extremsportspektakel par excellence. Vor ausverkaufter Kulisse feierte die NIGHT of the JUMPs den gigantischen Auftakt in die Saison 2024. Mit dabei die beiden FMX Weltmeister...


weiterlesen...

Gap Year: Die optimale Vorbereitung für


gap year planungenDas Auslandsjahr nach der Schulzeit: was wichtig ist – 10 Punkte, wie man den besten Weg ins Ausland bekommt

Viele junge Leute wollen nach der Schulzeit ins Ausland. Der Grund ist klar: Sie bekommen eine einmalige Chance im Leben. Im Auslandsjahr ...


weiterlesen...

AUF IN DIE WELT-Messe zeigt:


gap yearAUF IN DIE WELT-Messe in Köln am 20.04.2024: Viel Interesse an Schüleraustausch und Gap Year – nächste Messe in Köln am 15.06.2024

Der Andrang der jungen Leute und ihrer Familien auf der Messe in Köln zeigte: Junge Leute wollen ins Ausland. Das be...


weiterlesen...

31.05.2024 Cologne Naked Bike Ride


Cologne Naked Bike RideKöln setzt ein Zeichen für Verkehrssicherheit und bodypositivity und wird erneut zum Schauplatz einer besonderen Protestaktion.

Am Freitag, den 31. Mai, findet der alljährliche Cologne Naked Bike Ride statt. Eine Veranstaltung, die sowohl Aktivism...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.