Interview mit Carolina Alonso
Die farbenfrohen Bilder der in Spanien geborenen Malerin Carolina Alonso machen dem Betrachter mehr Lust auf Leben: spanisch- feurig, geht es in ihren Momentaufnahmen von Flamencotänzern und dunkelhaarigen Schönheiten, zu. Die Künstlerin gibt experimentierfreudig, ihre Freude an Farben und Formen an den Betrachter weiter, nach dem Motto: „Kunst ist, was unsere Seele jubeln macht“. Carolina Alonso präsentiert ihre Gemälde im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung "Zwischenstopp 5+1" der Künstlergruppe Artalia, im Mai in der Galerie-Graf-Adolf. Wir haben die Künstlerin, in deren Bildern kein Raum für Tristess ist, getroffen.
Hallo Carolina, wie bist Du zur Malerei gekommen? Hast Du die Malerei studiert oder bist Du Autodidaktin?
Da mein Vater als Hobbymaler bereits gern mit Ölfarben auf Holztafeln malte, inspirierte mich dies schon früh und ich probierte meine kreative Ader an verschiedensten Malarten aus. Ab 2005 begann ich mit Acrylfarben auf Leinwand zu malen. Mein erster Versuch waren die Hände aus dem Werk Michael Angelos der Sixtinischen Kapelle. Das Ergebnis überraschte und erfreute mich, sowie auch meine Tochter so sehr, dass ich fortan weiter machte. Mit der Zeit kam die Spachteltechnik dazu und Materialien wie Kaffee, Mosaiksteine, Sand und andere fanden Verwendung in meinen Werken. So entwickelte ich schließlich meinen eigenen Malstil.
Du hast viele Themen, auf welches setzt Du den Schwerpunkt und weshalb?
Überwiegend ist mein Thema der Mensch, den ich in sämtlichen Situationen auf der Leinwand fest halte. Sei es die rassige Flamencotänzerin, das tangotanzende Paar, der in Gedanken versunkene Mann oder die glücklich verweilende Frau in Weiß. Es sind kurze Momente, Situationen oder Bewegungen die ich auf der Leinwand wiedergebe. Ich finde es faszinierend, wenn Momentaufnahmen durch meine Malerei eine Art anderes Leben eingehaucht bekommen.
Wovon lässt Du Dich inspirieren? Verwendest Du Fotos als Vorlage?
Manchmal sind es Menschen die ich sehe und in meinem Kopf festhalte, manchmal Situationen, die ich erlebe oder eben ein schönes Foto, welches ich zufällig entdecke. Ich stelle mir einige Situationen von Personen vor, die z.B. gemütlich an der Bar sitzen oder bestimmte Szenen aus Tanzfiguren. Später versuche ich die Szenen nachzustellen und halte sie zunächst auf Fotos fest, um sie dann schließlich auf die Leinwand zu bringen.
Du bist in Spanien geboren. Inwiefern hat Dich die spanische Kultur beeinflusst?
Allein aufgrund meines Ursprungs spüre ich spanisches Blut in meinen Adern fließen, was auch unschwer auf meinen Bildern zu erkennen ist. Aus der spanischen Kultur hat mich z.B. der Flamencotanz, den meine Mutter übrigens sehr gut tanzte, und dem südländischen Temperament Ausdruck verleiht, beeinflusst. Die kräftig feurigen Farben Rot, Gelb und Orange, die für mich den rassigen Süden wiedergeben, kommen immer wieder in meinen Werken vor.
In welche Richtung möchtest Du Dich weiterentwickeln?
Eigentlich fühle ich mich in meiner jetzigen Schaffensphase sehr ausgefüllt und verfolge diese Richtung bestimmt noch eine Weile weiter. Als Nahziel möchte ich gerne meine feurigen Malereien auf großformatige Leinwände bringen.
Vielen Dank für das Interview,
Dorothea Weisel
Informationen zur Ausstellung: Artalia feat. Galerie-Graf-Adolf "Zwischenstopp 5+1"
Galerie-Graf-Adolf
Graf-Adolf-Str. 18-20
51065 Köln-Mülheim