Interview mit Jürgen Bloch – „photero“
Der in Leverkusen geborene Jürgen Bloch, auch „Photero“ genannt, und selbständiger Unternehmer im Medien- und Filmbereich, ist seit Jugendtagen von der Fotographie fasziniert. Seine Motive hat er größtenteils auf Streifzügen durch Köln gefunden und in Weitwinkel-Fotographien festgehalten (z.B. die Kölner Severinsbrücke), frei nach seinem Motto: „Der Unterschied besteht darin, dass die Sicht der Dinge nicht immer die Gleiche ist“.
Wir haben mit dem Künstler gesprochen, der 2007 die Künstlergruppe „artalia“ gegründet hat. Dies ist eine Plattform für aufstrebende Künstler aus verschiedensten Disziplinen. In diesem Rahmen findet im Mai eine Ausstellung in der Galerie-Graf-Adolf statt, in der sie Werke von photero betrachten können.
Hallo Jürgen, würdest du uns bitte kurz deinen künstlerischen Werdegang skizzieren?
Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich der Fotographie zugeneigt.
Auch im Beruf hatte ich als Inhaber von Film- und Fotofirmen oft Gelegenheit mich mit ihr zu befassen. Nach einer schweren Krise, Rückschlägen und Neujustierung meines damals zu hektischen Lebens, habe ich mich entschlossen meiner Fotographieleidenschaft stärker nachzugehen und die Dinge zu zeigen die „mich“ interessieren. Beflügelt durch schnelle Erfolge in Form von Bildern die mir selber gefielen und von Fotopreisen, erhöhte ich die Zeit die ich damit verbrachte. Es folgten einige Ausstellungen, Zeitungsberichte u.v.m. Mit „Artalia“ rief ich schließlich eine Kunst-Institution ins Leben die mir weitere öffentliche Aufmerksamkeit ermöglichte.
Mit welcher Absicht hast Du die Kunstgruppe „artalia-Kunst-Team“ gegründet?
Als Initiator von „Artalia“ hege ich in erster Linie die Absicht Öffentlichkeit herzustellen und KünstlerInnen eine Präsentations- und Aktionsmöglichkeit zu bieten.“ Artalia“ ist nicht nur virtuell zu sehen und zu erleben, sondern fungiert auch als Kunst-Veranstalter mit eigenen Events wie Ausstellungen, Kunsttreffs und Charity-Aktionen, ebenfalls aber auch als Beratungsinstanz für Kunstinteressierte. Als größeres Event-Ereignis wäre bspw. die Bespielung der kompletten Rheinberg-Galarie im Herzen Bergisch Gladbachs zu nennen, welche Anfang Mai Ort der größten Kunstausstellung der Region sein wird. Wir rechnen mit ca. zehntausend Besuchern.
Du bist nicht nur Fotograph, sondern auch Graphikdesigner. Was fasziniert Dich an der Fotographie und welchen Einfluss auf Deine Bilder hat das Graphikdesign?
Als Graphikdesigner sieht man viele Dinge meist geordneter und aufgeräumter. Man setzt den Fokus auf die Grundsätzlichkeiten die man aussagen will- nach dem Motto: weniger ist mehr. Ähnlich verhält es sich bei der Fotographie. Oft macht das Weglassen ein Bild erst interessant. Mir als graphisch orientierter Mensch fallen natürlich Kombinationen und Ergänzungen zu dem Fotographierten ein und ich wende graphische Elemente durch den Computer auf meinen Bildern an, sei es als Farbveränderung oder als Betonung bestimmter Elemente. Es gibt Fotos, die haben ansich keine besondere Magie auf den ersten Blick- jedoch durch die graphische Weiterentwicklung bekommen sie plötzlich neues und faszinierendes Leben eingehaucht. Hierfür habe ich einige Beispiele unter meinen Arbeiten.
Was macht ein Bild in Deinen Augen besonders?
Jeder sieht Situationen und Zeigenswertes immer aus einem anderen Blick. Ich habe einen Satz kreiert der dies verdeutlicht. „ Der Unterschied besteht darin, dass die Sicht der Dinge nicht immer die gleiche ist.“ Für mich persönlich ist es das Haften bleiben im Kopf das ein Bild besonders macht. Ich muss mich erinnern können und die Faszination die ein Bild ausstrahlt muss nachhallen.
Auf welches Thema setzt Du den Schwerpunkt?
Ich habe kein spezielles Thema – die Themen sind wechselnd und springen mich auf meinen Streifzügen quasi an. Auf jeden Fall entspricht die Mehrzahl meiner Bilder der Faszination die ich für die Weitwinkelige Fotographie habe.
Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Natürlich zuerst Gesundheit. Im fotographisch- künstlerischen Bereich ein nicht nachlassendes gutes Auge. Weltlich gesehen, dass die Menschen endlich aufwachen und langsam merken, was „wirklich“ läuft- denn die Uhr tickt! Ansonsten weiterhin Wohlwollen, gute Kontakte und Begegnungen.
Danke für das Gespräch!
Dorothea Weisel
Informationen zur Ausstellung Galerie-Graf-Adoolf feat. Artalia: "Zwischenstopp 5+1"
Galerie-Graf-Adolf
Graf-Adolf-Str. 18-20
51065 Köln