Die letzte Ausgabe von KOMMUNIKATION 9 in diesem Jahr!

lmkpkoajoepaflehAm 10.12.2017 ergründet KOMMUNIKATION 9: TISCHSZENEN im „Dialograum Kreuzung an Sankt Helena“, Bonn, die nahezu stilisierte Alltäglichkeit des Essens als Ansatz für einen interdisziplinären Dialog.

In unseren Kulturkreisen ist der Tisch ein ganz zentrales Alltagsmöbel. Er ist der Mittelpunkt für tägliche Mahlzeiten, ist Sammelpunkt für den Familienrat und das Herzstück für ein Miteinander. Die Szenen zu Tisch wirken nicht selten unscheinbar und statisch, die Abläufe sind oft nur Werkzeug für Gedankenaustausch oder Aussprachen, für Debatten oder Verhandlungen, für Erörterungen oder schlichtweg für Dialoge. Genau diesen Aspekt stellen die beteiligten Künstler für die Installation und Performance „Tischszenen“ ins Zentrum: Über eine 3Kanal Videoinstallation der Fotografin und Künstlerin Ayse Tasci wird die nahezu stilisierte Alltäglichkeit des Essens zum Ansatz für einen interdisziplinären Dialog. Gleich einem Gespräch bieten die Projektionen sowohl dem Künstler Walter Padao als auch den Musikern Jens Düppe und Nicola Hein eine visuelle und auditive Interpretationsfläche. Eingebunden in den „Dialograum Kreuzung an Sankt Helena“, der einerseits ein sakraler Raum ist und sich gleichzeitig mitten in einer („alltagsbestimmten“) Wohnhausreihe befindet, wird die Installation durch eine weitere Dimension des Alltäglichen erweitert. Dem Zuschauer selber ist überlassen, ob er durch eigene Bewegung im Raum seinen Blickwinkel variiert oder eine feste Position bevorzugt.

10.12.2017 ab 20.00 Uhr

DIALOGRAUM KREUZUNG AN SANKT HELENA
Bornheimer Straße 130
53119 Bonn

www.kreuzung-helena.de
www.kommunikation9.de

Die Beteiligten:

Menschen und ihre Geschichten in Szene zu setzen, ist für die Fotografin und Künstlerin Ayse Tasci ein besonderes Anliegen. Ihr Ziel ist mit ihren Fotografien einen Dialog zwischen den Menschen zu schaffen. 1983 in Aydin in der Türkei geboren, lebt Ayse Tasci seit 2003 in Deutschland und hat an der Folkwang Universität der Künste in Essen Fotografie studiert. Seit 2010 arbeitet Ayse Tasci als freie Fotografin und Künstlerin im Bereich Portrait, Reportagen und künstlerische Fotografie. Sie realisiert Fotoprojekte mit gesellschaftskritischen, sozialen, interkulturellen und interreligiösen Themen. Sie hat an zahlreichen Einzel - Gruppen - Ausstellungen teilgenommen. Ihre wichtigste Fotoreihe „caprasik & verwickelt“ wurde großformatig im Badisches Landesmuseum Karlsruhe ausgestellt und in verschiedenen Online - Printmedien veröffentlicht. Ayse Tasci lebt und arbeitet in Bonn.

Nicola Hein ist ein deutscher Gitarrist, Komponist und Klangkünstler im Bereich der improvisierten Musik und des Free Jazz. Hein, der aus Düsseldorf stammt, studierte Jazzgitarre, Philosophie und Germanistik an der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Er arbeitet vor allem Blemishes (u. a. mit Thomas Lumley und Constantin Herzog) in den Formationen Tonverbrechung (mit Elisabeth Fügemann, Sophie Reyer, Lucas Truniger), Eleganze (mit Paul Hubweber, Elisabeth Fügemann) und mit Niklas Wandt (Duo Anthropophagus 2), ferner mit Paul Lytton, Etienne Nillesen, Robert Landferman, Carl Ludwig Hübsch, Philip Zoubek, Matthias Muche. In seinen frei improvisierten Solokonzerten erkundet Hein die klanglichen Möglichkeiten des mehrstimmigen Spielens auf der Gitarre, um das Spektrum über den Bereich der durch gewöhnliche Spieltechniken erreichbaren Klänge zu erweitern.

Vor allem wegen seiner ausdrücklichen Offenheit wird Jens Düppe in den Medien als „einer der innovativsten Vertreter der improvisierten Musik hierzulande“ beschrieben. Als Jazzschlagzeuger schöpft er aus einem reichen musikalischen Erfahrungsschatz, seine Karriere ist von Größen wie Albert Mangelsdorff oder Kenny Werner geprägt. Heute ist er Hans Dampf in allen Gassen. Er meistert das schier Unmögliche, wenn er mit internationalen Formationen tourt, einer Anke Helfrich oder einem Pascal Schumacher rhythmisch zur Seite steht und neben der Arbeit mit seinen eigenen Formationen auch noch interdisziplinäre Projekte ins Leben ruft oder Auftragskompositionen wie beispielsweise für das Acht Brücken Festival in Köln und das Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd erfüllt.

Für Walter Padao sind Zeitlichkeit und dynamische Körper-Raum-Bezüge zentrale Elemente seiner Kunst. Er spielt mit Momenten und dem Jetzt ebenso wie mit Bewegungen und Raum, bedient sich aktueller Techniken, wie beispielsweise Video, um seiner Malerei eine weitere Dimension hinzuzufügen. Der Grundstein für seine heutige Kunst wurde durch das Studium in Kassel und Bologna gelegt. In Nürnberg übernahm ihn Maler, Zeichner, Grafiker und Medailleur Johannes Grützke als Meisterschüler. Seit nunmehr über 20 Jahren sucht Padao die Auseinandersetzung mit anderen Künsten. Er arbeitet immer wieder mit Musikern, Tänzern, Choreografen und Philosophen zusammen, wobei er dem Theater oft genau so nahe scheint wie der Malerei. Interdisziplinäre Ansätze lassen ihn zu einem Chamäleon der bildenden Kunst werden.

Die Konzertreihe KOMMUNIKATION 9 ist seit 2011 eine Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Kunst- und Musikbereiche, ins Leben gerufen vom Kölner Komponisten und Schlagzeuger Jens Düppe und seit 2016 inhaltlich mitgetragen durch den Düsseldorfer Maler und Projektionskünstler Walter Padao. KOMMUNIKATION 9 schlägt direkte Brücken zwischen den Kunstbereichen und erforscht Anknüpfungspunkte und Gemeinsamkeiten dieser.

Quelle: www.cubus-music.de

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