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Köln-InSight.TV - 10.- 14.10.2015 ANUGA Messe Köln

Karlotta von Bormann ANUGA 2015Eine Reportage über die ANUGA Messe in Köln von Karlotta von Bormann für Köln-Insight.TV

Ich habe mich wie ein Kind gefühlt, das zum ersten Mal einen Süßigkeitenladen besucht. Mit großen Augen hastete ich durch die vielen Stände. Das Sahnehäubchen: Das Essen war umsonst! Die Anugamesse war einfach unglaublich. Doch es gab nicht nur Essen, die Anbieter boten volles Entertainment.

Als Begleitung hatte ich zwei Freunde mit dabei, die sich Auftrag eines Cafes mit mir durch die Köstlichkeiten der Messe futterten. Da wir alle zuvor nichts gefrühstückt hatten, betraten wir todeshungrig das Gelände. Die Koelnmesse ist in mehrere Hallen aufgeteilt. Planungslos wie wir waren, gingen wir in die erstbeste Halle: Die Halle für Getränke. Na toll. Also tapsten wir hilflos zu dem ersten Stand und hörten uns höflich an, wie man aus Konzentrat Saft herstellt.

Im Laufe der Zeit verstanden wir das Prinzip: Die Besucher sind die Kunden und lassen sich bedienen. Sie hören zu, wenn sie wollen und gehen, wenn sie wollen. Als wir uns weiter in den Saal begaben, auf der Suche nach etwas Essbaren, fanden wir die italienische Ecke. Unser Frühstück bestand aus Schokoladen-Nuss-Creme, an der ich mich dummerweise schon satt aß. Ohne zu überlegen, stopfte ich mir alles in den Mund, was ich zu greifen bekam. Nach einer Stunde war ich pappensatt.

Die Portionen wurden mundgerecht angeboten, nur sollte man sich nicht wie ich von jeder Portion fünf nehmen. Neben starkem Espresso, feinen Trüffel und bunten Raviolis bot die italienische Ecke für meinen Geschmack nicht viel. Interessant waren außergewöhnliche Sachen, wie Marzipan-Sushi, Marihuana Energydrinks oder Vitaminstrohhalme. Außerdem begegneten wir singenden Köche und Cancan tanzenden Frauen.

Nachdem wir uns vollgefressen hatten, suchten wir erstmals die Samenabteilung auf, um Leinsamen zu mampfen. Leinsamen blähen sich im Magen auf und regen die Verdauung an. Als sie zu helfen begannen, ging die Fresstour weiter: In die „Dairy“- und Backartikelabteilung. Hier gab es alle möglichen Milchprodukte – vor allem Käsesorten. Ich habe den leckersten Büffelmozzarella gegessen. Von außen war er weich und hatte diese einzigartige Mozzarella-Konsistenz und von innen war er fast flüssig. Sehr zart und etwas salziger als normaler Mozzarella.

In der Backabteilung roch es nach frisch gebackenem Pain au Chocolats und Brötchen. Immer wieder wurden Backbleche in und aus Öfen geschoben. Die ganze Abteilung war eine riesige Bäckerei. Die Artikel waren alle noch von innen warm – ein Traum!

Das Schlaraffenland führte uns weiter zu den Getränken. Es gab viel edlen Alkohol und die Standbetreuer gaben ihr Bestes, um uns zu verführen – sie waren schon selber „gut dabei“. Bei den Heißgetränken interessierten uns vor allem die Chai-Latte Tees. Wir probierten alle Sorten aus und sie waren so lecker! Cremig und würzig zugleich. Also taten wir so, als wären wir auf jeden Fall potentielle Käufer und fragten, ob wir denn nicht Proben mitnehmen könnten.

Insgesamt haben wir allen Standbetreuern viele Hoffnungen gemacht, wenn es ums Kaufen ging. Am Ende des Tages hatten wir vier Tüten voll von Proben und Visitenkarten. Die Verkäufer waren immer sehr freundlich und offen. Und auch die Messebesucher wirkten sehr höflich und professionell und wir versuchten uns so gut es geht, an ihnen anzupassen.

Ich habe selber die nächsten zwei Tage an einem BBQ-Stand bei der Anugamesse gearbeitet. Die erste Frage, die sich mit auftat war: Warum? Warum sollte man sich bei einer Essensmesse überteuertes Essen kaufen? Die Schlangen an den Imbissbuden waren dennoch lang, das Essen wurde aber nicht aufgegessen und die Kunden wirkten auf einmal total überheblich. Diese Tage haben mir einen ganz anderen Blick auf die Messe gegeben: Den Einblick der Arbeiter. Und wer hätte es gedacht: Kunde zu sein, macht mehr Spaß!

Im Rückblick hat sich die Anugamesse sehr gelohnt! Ich würde jedes Jahr wieder hingehen, wenn sich mir die Möglichkeit bietet. Ich konnte köstliches Essen genießen und meine Regale sind voll von Proben. Mmh, ich freue mich schon auf meinen Chai Latte auf meinem Sofa!

Rund 160.000 Fachbesucher aus 192 Ländern kamen vom 10. bis 14. Oktober 2015 zur Anuga nach Köln.
Die Nächste ANUGA-Messe in Köln findet statt vom 07.-11.10.2017 - http://www.anuga.de

Quelle Text/Foto: © Karlotta von Bormann / Köln-InSight.TV