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50 Jahre Sozialistische Selbsthilfe in Köln und Mülheim

images film mo 2101 20063.v2Die Würde des Menschen
Was verbindet die Jungen, die 1969 im Don Bosco Heim von Erziehern des Caritas-Verbandes geschlagen, ausgebeutet und sexuell missbraucht wurden, mit der 16jährigen Marion Masur, die 1977 in der Psychiatrie Brauweiler mit Überdosen von Beruhigungsmitteln totgespritzt wurde, und diese wiederum mit der Obdachlosen Ursula Brehm, die 2019 im Alter von 70 Jahren auf der Straße leben muss, weil die Stadt Köln für sie angeblich keine Wohnung hat, so wie für amtlich 6000 Wohnungslose in Köln? Und was verbindet diese mit den Mietern in der Siedlung Egonstraße in Stammheim, denen städtische Beamte im Jahr 2019 die Häuser abbrechen?

Es ist die Verweigerung ihres Rechts auf Leben, Gesundheit, Wohnung und Arbeit, kurz auf ein Leben in Würde, durch den Staat und die Kommunen der Bundesrepublik Deutschland. Für die Betrogenen, die Geschlagenen, die Missbrauchten und die Entrechteten arbeiten und kämpfen Gruppen der Sozialistischen Selbsthilfe in Köln und in anderen Städten seit nunmehr 50 Jahren. Für sie besetzen sie Psychiatrien und Häuser und entwickeln ein neues Modell demokratischen Wirtschaftens. Daran zu erinnern, soll helfen neue Wege zu einer humanen Gesellschaft zu weisen.

Veranstaltungsreihe
3. November – 6. Dezember 2019
Ausstellung – Bild. Botschaft. Bewegung.
3. November – 6. Dezember 2019 – Möbellager des SSM

Rheinischer Sozialismus
Mittwoch, 6. November 2019, 18.30 bis 20.30 Uhr
ODEON-Kino, Severinstraße 81
Filmabend über 50 Jahre Sozialistische Selbsthilfe in Köln und Mülheim

Die Arbeit mit jugendlichen Ausreißern gab den Anstoß für die „Sozialpädagogischen Sondermaßnahmen“. Wohnen und Arbeiten sind zentrale Themen bis in die Gegenwart. Das Spektrum der Aktivitäten und Protagonisten von SSK und SSM lässt sich anhand zahlreicher Filmaufnahmen nachzeichnen, die seit 1973 entstanden sind. Berichte aus den Lokalnachrichten, eigene Aufzeichnungen und ein Dokumentarfilm, den Dorothea Neukirchen 1976 für den NDR drehte, lassen die frühen Jahre lebendig werden. Zu sehen sind aber auch Beiträge aus der jüngeren Vergangenheit: über eine Hausbesetzung in Ossendorf und die Eröffnung des Second Hand Möbellagers in Mülheim. Ergänzt werden die Filme durch Gesprächsrunden mit Beteiligten und der Filmemacherin Dorothea Neukirchen.

Moderation Reentje Streuter, MachMit e.V.
ODEON-Kino, Severinstraße 81
Reservierung/Vorverkauf ab 1. Oktober
telefonisch oder an der Kinokasse: 9,-€ / 6,-€ erm.

Bustour – Laster, Möbel und Besetzung
Sonntag, 10. November 2019

Workshop – Wort und Recht – Staat, Leib und Geld
Samstag, 23. November 2019 – Institut für Neue Arbeit

Politischer Abend – „Hilft dir keiner, hilf dir selbst“
Dienstag, 26. November – Karl Rahner Akademie

ANA & BELA – Präsentation des Reprints
Samstag, 26. Oktober – Buchhandlung Walther König

Filme der Kölner Wochenschau
Freitags 8. – 29. November – Möbellager des SSM

Quelle: https://3k-koeln.de/